Feedforward – So gehst Du auf die Überholspur!
Feedback ist eine tolle Methode, Menschen eine Rückmeldung zum wahrgenommenen Verhalten zu geben.
Werden die „Feedbackregeln“ von beiden Seiten eingehalten, ist es ein wunderbares Instrument, das Konflikte konstruktiv entschärft und zur positiven Entwicklung beiträgt.
Zu den Feedbackregeln gehören Wahrnehmungsschilderung, Wirkung des Verhaltens auf mich als Feedbackgeber und der Wunsch an den Feedbacknehmer, ebenso wie eine wertschätzende Grundhaltung und das Wissen: Feedback ist ein Geschenk! Geschenke kann man annehmen – oder auch nicht. Außerdem ist eine Grundregel, dass Feedback vom Feedback-Nehmer nicht kommentiert wird.
Diese Regeln werden aber nicht immer eingehalten. Bei negativem Feedback kommt es besonders bei Menschen mit wenig Veränderungsbereitschaft oft zu einer Abwehrhaltung und endlosen Diskussionen. Einen dichten emotionalen „Panzer zu durchbrechen“ verlangt statt Gewalt viel Empathie und Einfühlungsvermögen – ist manchmal schwierig und manchmal gar unmöglich. Feedforward setzt bei dieser Feedbackschwäche ein.
Ein wesentliches Merkmal von Feedback ist auch, dass es sich auf das Verhalten in der Vergangenheit bezieht. Auch konstruktives Feedback thematisiert Fehler, Versäumnisse und Probleme in der Vergangenheit und richtet sich nicht zuallererst an die Zukunft.
Ein Alternative ist das Feedforward, wie es von Marshall Goldsmith beschrieben wird.
Die Aktion geht hier vom Feedforward-Nehmer aus, der ein bestimmtes Verhalten IN ZUKUNFT verändern möchte. Er beschreibt sein Ziel für die Zukunft und bittet den Feedforward-Geber um zwei Vorschläge, wie er dieses (neue) Verhalten in Zukunft erreichen kann.
Das heißt, der Blick wird nach vorne, in eine positive Zukunft gelenkt. Die Konzentration gilt den Handlungen und Lösungen, nicht den Problemen. Denn die Vergangenheit können wir nicht ändern, sehr wohl aber die Zukunft mit unserem Verhalten gestalten.
Die empathische Kombination aus Feedback und Feedforward führt in eine richtungsweisende Zukunft, die den Feedback-/Forward-Nehmer in die Rolle des Proaktiv-Handelnden bringt.
Wenn wir also die Forderung nach Agilität und Verantwortungsübernahme ernst nehmen, gilt es den Methodenkoffer stetig zu erweitern und auf die jeweilige Persönlichkeit und die spezifische Situation anzupassen und jeweils die Tools zu verwenden oder zu kombinieren, die aktuell helfen – und manchmal auch, neue zu erfinden.
Ständige eigene Weiterentwicklung, Veränderungsbereitschaft und der Blick in alle Richtungen sind einige Deiner eigenen Herausforderungen als Prozessunterstützer, Trainer und Coach, um Orientierung für eine Zukunft mit zunehmender Digitalisierung, Veränderung und Komplexität zu geben.